Presseschau vom 4. Juni 2018

Liebe Krimifreundinnen und -freunde,

Spätfrühling, Frühsommer – immer die beste Zeit, um jede Menge zu lesen. Am besten ja Krimilinks. Damit Sie die nicht lang suchen müssen, haben wir da mal was vorbereitet:

Denise Mina: Blut Salz Wasser, Hamburg: Ariadne/Argument 2018Die Krimibestenliste Juni ist erschienen. Auf Platz 1: „Blut Salz Wasser“ von Denise Mina, Platz 2: „Der Wille zum Bösen“ von Dan Chaon, Platz 3: „Fuck You Very Much“ von Aidan Truhen. Neu auf der Liste: „Run“ von Douglas E. Winter (4), „Kesseltreiben“ von Dominique Manotti (6), „Pik-Bube“ von Joyce Carol Oates (9), „Foresta Negra“ von Friedemann Hahn (10). Die Buchinhalte wurden wie immer knackig auf den Punkt gebracht von Jurysprecher Tobias Gohlis: Die Welt als Krimi und Wahnvorstellung

Auf boersenblatt.net, der Online-Präsenz des Börsenblatts des deutschen Buchhandels spricht Tobias Gohlis über die Bedeutung der Krimibestenliste und die Wahrnehmung von Kriminalliteratur im deutschsprachigen Feuilleton: Geschmacksbildend

Kunstvoll und mitreißend: Bei Deutschlandfunk Kultur ist Tobias Gohlis angetan von „Der Wille zum Bösen“ von Dan Chaon: Fundamentale Verunsicherung

Für Radio Bremen hat Gabriele Intemann „Der Wille zum Bösen“ von Dan Chaon gelesen.

Im Krimi Spezial des Büchermarkts (Deutschlandfunk) bespricht Tanya Lieske „Unheimliche Geschichten“ von Edgar Allan Poe, 1861 zusammengestellt von Fjodor Dostojewski, heute illustriert von Kat Menschik: Wahnsinn an den Rändern

Dunkle Machenschaften von Managern, Politikern und Geheimdiensten: Im Krimi Spezial des Büchermarkts (Deutschlandfunk) ist Dina Netz angetan von „Kesseltreiben“ von Dominique Manotti: Im Schattenreich der Korruption

Ebenfalls im Krimi Spezial des Büchermarkts (Deutschlandfunk): die Krimi News von Kirsten Reimers – also, hüstel mir – (ungefähr ab Minute 10:23).

Gekonntes Spiel mit Genre-Konventionen:Katja Bohnet: Kerkerkind, München: Knaur 2018 Bei SWR 2 ist Kirsten Reimers – also, hüstel, ich – schwer angetan von „Kerkerkind“ von Katja Bohnet.

Für SWR 2 hat Julia Schröder „Schwere Knochen“ von David Schalko gelesen.

Für „Noller liest“ (Cosmo) hat Ulrich Noller „64“ von Hideo Yokoyama, „Unter der Mitternachtssonne“ von Keigo Higashino und „Die Maske“ von Fuminori Nakamura gelesen: Von Hideo Yokoyama, Keigo Higashino und Fuminori Nakamura: Neue Kriminalromane aus Japan

Engagierte Literatur: In der Neuen Zürcher Zeitung porträtiert Sandra Schmidt Rodolfo Walsh, den Marcelo Figueras in „Das schwarze Herz des Verbrechens“ porträtiert: Marcelo Figueras porträtiert in seinem Roman ein Opfer der argentinischen Militärdiktatur

Bei Kaliber .38 ist der neue Leichenberg von Thomas Wörtche erschienen.

In der Frankfurter Rundschau porträtiert Petra Pluwatsch Martin Walker: Große Politik im kleinen Saint-Denis

Krimi und eindrückliches Porträt der Stadt Chicago: Für den Tages-Anzeiger hat Hanspeter Eggenberger „Drei Zeugen zu viel“ von Steve Hamilton gelesen: Profikiller in der abgefucktesten Stadt der Welt

Jack Trevor Story: Immer Ärger mit Harry, Zürich: Dörlemann 2018Raffinierte Parodie des Doppelgängermotivs: In der FAZ ist Wolfgang Schneider angetan von der Hörbuchversion von „Verzweiflung“ von Vladimir Nabokov und besonders vom Sprecher Gert Westphal: Ein miserabler Mörder, der exquisite Prosa schreibt

Ein Herbstnachttraum: In der Neuen Zürcher Zeitung bespricht Jürgen Brôcan „Immer Ärger mit Harry“ von Jack Trevor Story; Der Roman, den Alfred Hitchcock verfilmte, ist erst jetzt in deutscher Übersetzung erschienen: Alfred Hitchcock machte den Roman berühmt, jetzt liegt er auf Deutsch vor

Aufgeblasener Budenzauber: Beim SRF ist Sieglinde Geisel nicht überzeugt von „Slade House“ von David Mitchell: Ein Geisterhaus, das Seelen verschluckt

Krimitipp bei WDR 2 ist „Ein eindeutiger Fall“ von Andreas Hoppert. Udo Feist stellt das Buch vor.

Der „Tatort“ im Würgegriff

Eigene Atmosphäre, differenzierte Figuren, Tatort-Logo via Wikipediavernachlässigter Krimiaspekt: In der Süddeutschen Zeitung findet Luise Checchin den gestrigen „Tatort“ „Freies Land“ aus München unterhaltsam: Die narzisstische Versuchung, dem Reichsbürger die Stirn zu bieten

Kein durchdachter Krimiplot: Bei WDR 5 findet Ulrich Noller den gestrigen „Tatort“ „Freies Land“ einerseits unterhaltsam und toll inszeniert, andererseits aber sehr schwach, was die Krimihandlung angeht: „Freies Land“ – Tatort aus München

Schwächen, aber auch surreale Momente: Bei Zeit Online findet Matthias Dell den gestrigen „Tatort“ aus München teilweise schön, teilweise unbefriedigend: Friedrich Schiller hat mal gesagt

Über den deutschsprachigen Tellerrand hinaus

Bill Clinton, James Patterson: The President Is Missing, 2018„Die Spannung hält sich. Schüsse fallen. Es ist praktisch, dass der Präsident mit einer Glock umgehen kann“: Für die WELT hat Elmar Krekeler „The President Is Missing“ von Bill Clinton und James Patterson gelesen: Das müssen Sie über Bill Clintons Thriller wissen

In der New York Times bespricht Janet Maslin „The President Is Missing“ von Bill Clinton und James Patterson: Bill Clinton and James Patterson Team Up to Imagine a True Fantasy: Sane Politics

Und anlässlich der weltweiten Veröffentlichung von „The President Is Missing“ hat Bill Clinton den Fragebogen der New York Times ausgefüllt: Bill Clinton: By the Book

Für die Washington Post hat Ron Charles „The President Is Missing“ von Clinton und Patterson besprochen: Bill Clinton and James Patterson’s ‘The President Is Missing’ is an awkward duet

Mehr Jack Bauer als John le Carré: Für den Telegraph hat sich Ed Power mit dem Buch von Clinton und Patterson beschäftigt: Bill Clinton’s first novel The President is Missing, review: ‚More Jack Bauer than John Le Carré – and with a special interest in the female physique‘

Für CrimeReads hat sich Kristen Lepionka mit Stereotypen und komplexen Charakteren in Krimis auseinandergesetzt: From Gimmicks to Characters: Queerness in Crime Fiction

Für den Guardian hat Barry Forshaw „The best recent thrillers“ zusammengestellt.

Das war’s für heute. Und jetzt nichts wie raus und lesen!

Viel Vergnügen mit den Links!

Herzlich,
Ihre
Kirsten Reimers

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