Liebe Krimifreundinnen und -freunde,
ich weiß ja nicht, wie es bei Ihnen so ist, aber hier in Hamburg herrschen eisige Minusgrade, dazu Schnee und Sonne – das ist so idyllisch, dass ein paar schöne spannende Krimilinks zum einen ein gutes Gegenwicht gegen so viel Harmonie bieten – zum anderen helfen sie, die Zeit zu überbrücken, bis wir wieder bibberfrei ins Freie können.
„Es gibt ein Problem mit weiblichen Opfern im Krimi“: Beim Deutschlandfunk Kultur hat sich Andrea Gerk mit Sonja Hartl unterhalten über Gewalt gegen Frauen in Kriminalromanen und den „Staunch Book Prize“, der künftig Krimis prämieren will, die darauf verzichten: Brauchen wir mehr Krimis ohne weibliche Opfer?
Meisterstück: In der Literarischen Welt ist Elmar Krekeler hingerissen von „Fast ein guter Plan“ von Wallace Stroby: Lasst Frauen doch auch mal Verbrechen begehen
Fulminanter Roman: Im Neuen Deutschland ist Holger Teschke beeindruckt von „Nordwasser“ von Ian McGuire: Mörderische Gewässer
Am Freitag gab es beim Deutschlandfunk das Krimi Spezial im „Büchermarkt“: Antje Deistler sprach mit Romy Fölck über deren neues Buch „Totenweg“, es gab die Krimi News, zusammengestellt von Kirsten Reimers – also, hüstel, von mir – sowie die Besprechung von „Schleierwolken“ von Regina Nössler durch Kirsten Reimers – also, hüstel, mich. Die komplette Sendung gibt es hier.
Krimitipp bei WDR 2 ist diese Woche „Totenweg“ von Romy Fölck. Oliver Steuck hat das Buch gelesen.
Zugespitzte Darstellung: Für die taz hat sich Philipp Fritz mit Szczepan Twardoch über Polen und sein neues Buch „Der Boxer“ unterhalten: Viel Feind, viel Ehr
Für „Noller liest“ (Cosmo) hat Ulrich Noller unter anderem „Der Boxer“ von Szczepan Twardoch gelesen: Lesenswerte neue Romane aus Polen, Ägypten, Chile
Actionheld wider Willen: Für den Tagesspiegel hat Werner van Bebber „Neunauge“ von Till Raether gelesen: Zwei Tote und die Glückstage
Fesselnder Politthriller: Beim Deutschlandfunk Kultur ist Thomas Wörtche angetan von „Das schwarze Herz des Verbrechens“ von Marcelo Figueras: Argentiniens dunkle Stunden
Nicht sein stärkster Roman, aber doch gut: Für die Frankfurter Rundschau hat Sylvia Staude „Leiser Tod“ von Garry Disher besprochen: Der Räuber und die Einbrecherin
Präzise Bilder der Gesellschaft: Im Tages-Anzeiger findet Hanspeter Eggenberger „Leiser Tod“ von Garry Disher sehr okay: Serienvergewaltiger in Polizeiuniform
Für den WDR 2 Krimitipp hat Udo Feist „Leiser Tod“ von Garry Disher gelesen.
Erschreckend überzeugend: In Die Presse bespricht Susanna Bastaroli „Der Clan der Kinder“ von Roberto Saviano: Wo Kinder zu Mafiabossen werden
Philip Kerr hat mit „Friedrich der Große Detektiv“ einen Kinder- und Jugendkrimi geschrieben. Antje Deistler (Deutschlandfunk) ist alles andere als überzeugt davon: Philip Kerr: Friedrich der Große Detektiv
NS-Verbrechen in der Heilanstalt Eglfing-Haar: Für die Süddeutsche Zeitung hat Sabine Reithmaier sich mit Inge Löhnig unterhalten, die unter dem Pseudonym Ellen Sandberg „Die Vergessenen“ geschrieben hat: Wenn Ärzte zu Mördern werden
Ein wenig Geduld empfiehlt Hans Jörg Wangner (Stuttgarter Zeitung) bei der Lektüre von „Aisha“ von Jesper Stein: Anfangs fehlt der fiebrige Zug
Für den Standard hat Ingeborg Sperl „64“ von Hideo Yokoyama gelesen: Hideo Yokoyamas „64“: Lügen und Intrigen
Für Kulturnews (online via uMagazine) hat Nils Heuner „Bordertown“ von J. M. Ilves besprochen: Männer, die auf Mädchen starren: „Bordertown“ von J. M. Ilves
Für Radio Bremen hat Gabriele Intemann „Finde mich – bevor sie es tun“ von J. S. Monroe gelesen.
Der „Tatort“ im Kreuzverhör
Bei ZEIT Online ist Matthias Dell vor allem beeindruckt von der Tötungsart im gestrigen „Tatort“ aus Kiel: „Borowski und das Land zwischen den Meeren“: Dieser Jemand bist du
In der Neuen Zürcher Zeitung ist Inna Hartwich vom gestrigen „Tatort“ ganz bezaubert: «Tatort»: Die Sirene, die Borowski rief
Ulrich Noller steht bei WDR 5 dem gestrigen „Tatort“ etwas ambivalent gegenüber: mitunter ermüdend, manchmal düster, manchmal mystisch: „Borowski und das Land zwischen den Meeren“ ein Tatort aus Kiel
In der Süddeutschen Zeitung ist Luise Checchin einerseits angetan von der düsteren Stimmung, andererseits ähnlich wie Ulrich Noller genervt, dass Frauen, die ihre Sexualität selbstbestimmt ausleben, im deutschen Fernsehkrimi entweder das Opfer oder die Mörderin sind: Borowski und die Albtraum-Insel
Über den deutschsprachigen Tellerrand hinaus
Für die New York Times hat Jaqueline Carey „Domestic Thrillers“ von Karen Cleveland, A. J. Finn, Greer Hendricks & Sarah Pekkanen und Karen Perry gelesen: Dangers Close to Home: Four New Domestic Thrillers
„Masterful novel“: In der Washington Post ist Patrick Anderson angetan von „Sunburn“ von Laura Lippman: Laura Lippman’s ‘Sunburn’ is classic noir, with no shortage of sex and violence
„Belgium’s fierce independence and creative wackiness is creating thrilling TV“: Löst Belgien (ganz?) Skandinavien ab in Sachen Noir? Zumindest was TV-Serien angeht? Dies fragt Mark Lawson im Guardian: Is Belgian drama the new Scandi-noir?
Achtung, Spoiler: Im Guardian haben verschiedene Autor_innen erschütternde Tode in TV-Serien zusammengestellt: From ER to The Sopranos: what were the most shocking TV deaths?
„A paean to liberty and a secret history of the 1980s“: Im Guardian ist Sukhdev Sandhu beeindruckt von „The Fountain in the Forest“ von Tony White: The Fountain in the Forest by Tony White review – alternative social history
Im Observer (Guardian) stellt Alison Flood Thriller von Jane Harper, Mick Herron und Alafair Burke vor: Thrillers review: Force of Nature; London Rules; The Wife
Für den Independent hat Alasdair Lees „I’ll be gone in the Dark“ von Michelle McNamara gelesen: I’ll Be Gone in the Dark by Michelle McNamara, book review: A brilliant, shattering work of art
In der Irish Times bespricht Declan Burke aktuelle Krimi-Highlights: Crime fiction highlights: The Woman in the Window – Genuine Fraud – The Long Silence – One Good Reason – Consent
Das war’s für heute.
Viel Vergnügen mit den Links!
Herzlich,
Ihre
Kirsten Reimers
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