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Presseschau vom 10. Dezember 2018

Liebe Krimifreundinnen und -freunde,

natürlich war auch das letzte Gewinnspiel keine Herausforderung für Sie – das zeigen die vielen richtigen Einsendungen. Die Antwort auf die Frage, als was die Attentäter bei der Amtseinführung des neuen Burgtheaterdirektors im Krimi „Mord im Balkanexpress“ von Matthias Wittekindt und Rainer Wittkamp verkleidet waren, lautete selbstverständlich: als Kellner. Die glücklichen Gewinner*innen sind benachrichtigt – auch an dieser Stelle noch einmal: Herzlichen Glückwunsch.

Auch diese Woche finden Sie in diesem Newsletter das adäquate Gegenmittel zu übermäßig süßlicher Vorweihnachtsharmonieduseligkeit: die wichtigen Krimilinks der Woche!

Thomas Mullen: Darktown, Köln: DuMont Buchverlag 2018Keiner der besten Kriminalromane des Jahres, aber einer der wichtigsten: Bei Spiegel Online bespricht Marcus Müntefering „Darktown“ von Thomas Mullen: Weiße? Dürfen sie nicht kontrollieren

Eine gespaltene Kleinstadt als Spiegel für ganz Amerika: Für Deutschlandfunk Kultur hat Irene Binal „Erhebung“ von Stephen King gelesen: Ein hochpolitisches Weihnachtsmärchen

Eine der härtesten Ermittlerinnen der Krimiliteratur: Bei Deutschlandfunk Kultur bespricht Thomas Wörtche „Blind Sight“ von Carol O’Connell: Leichen im Garten des Bürgermeisters

„Will’s denn nie still und dunkel werden, dass wir uns die garstigen Sünden einander nicht mehr anhören und ansehen?“ Die Frankfurter Allgemeine Zeitung empfiehlt neun Kriminalromane und ein Sachbuch: Wer zählt die Toten?

Wutschäumende Abrechnung mit Irland: Hinter der Bezahlschranke der Süddeutschen Zeitung bespricht Nicolas Freund „Glorreiche Ketzereien“ von Lisa McInerney: Gott, ist es hier still

Die Abgründe des scheinbar normalen bürgerlichen Dasein: Im Neuen Deutschland ist Gerd Bedszent schwer angetan von „Das größere Verbrechen“ von Anne Goldmann: Die falsche Person

Athmosphärisch dichter Antifa-Krimi: Für die Junge Welt hat Gerd Bedszent „Wo Rauch ist“ von Gudrun Lerchbaum besprochen: Es wird nie genug sein

Verschmelzung von Vergangenheit und Gegenwart: Im Standard ist Ingeborg Sperl begeistert von „Kritische Masse“ von Sara Paretsky: Sara Paretsky zeigt mit „Kritische Masse“, was das Krimigenre kann

Skrupellosigkeit, Ignoranz und Korruption: Alan Parks: Blutiger Januar, München: Heyne Hardcore 2018Bei Radio Bremen ist Martina Bittermann angetan von „Kritische Masse“ von Sara Paretsky.

Für „Noller liest“ (Cosmo) hat Ulrich Noller „In Liebe, dein Vaterland“ von Ryū Murakami, „Das Auge von Hongkong“ von Chan Ho-Kei und „Die Plotter“ von Un-Su Kim gelesen: Aktuelle Kriminalliteratur aus Asien

Dunkler Trip durch Glasgow: Für Kulturnews hat Nils Heuner „Blutiger Januar“ von Alan Parks besprochen.

Raffiniert gebauter Thriller: Beim Titel-Kulturmagazin ist Dietmar Jacobsen angetan von „Fake“ von James Rayburn (i. e. Roger Smith): Täuschung um des Friedens willen

Verbindung erstaunlicher Detailtreue mit gewitzten, unbekümmert modernen Protagonisten: Für die Frankfurter Rundschau hat sich Sebastian Borger mit Jessica Fellowes, ihrem Buch „Die Schwestern von Mitford Manor“ und ihrem Onkel Julian Fellowes („Downton Abbey“) beschäftigt: „Aufgeweckte junge Dinger“

Krimitipp bei WDR 2 ist „3 Sekunden“ von Anders Roslund und Börge Hellström. Christian Beisenherz stellt das Buch vor.

Der Europäische Krimipreis 2018 – verliehen im Rahmen des Krimifestivals „Mord am Hellweg“ – geht dieses Jahr gleich an zwei Autoren:  an Arne Dahl und an Simon Beckett: Europäischer Krimipreis 2018/19: Zwei Gewinner

Der „Tatort“ im Kreuzfeuer

Mehr Schein als Sein: Ulrich Noller findet bei WDR 5 den gestrigen „Tatort“ „Vom Himmel hoch“ aus Ludwigshafen zwar modern und zeitgemäß erzählt, sieht aber auch Schwächen auf der Tatort-Logo via WikipediaKrimiebene: „Vom Himmel hoch“, Tatort aus Ludwigshafen

Wirkt wie Micky Maus: Bei Zeit Online ist Matthias Dell eher enttäuscht vom gestrigen „Tatort“ aus Ludwigshafen: Und dann sammelte er Internetnachrichten

Leider verhoben: Holger Gertz bemängelt in der Süddeutschen Zeitung, der gestrige „Tatort“ „Vom Himmel hoch“ verzettele sich im Graubereich zwischen Dramatik und Betulichkeit, Bodenständigkeit und Übereifer: Ein zu gewaltiges Thema für einen mittelmäßigen Sonntagabend-Krimi

Realitätstest

Warum Olli Dittrich ein guter Detektiv wäre: Für das ZEIT-Magazin hat sich Nina Piatscheck mit dem Privatdetektiv Eric Hartung, Geschäftsführer der Detektei Lux, unterhalten: Hartungs Fälle

Über den deutschsprachigen Krimirand hinaus

In der New York Times bespricht Helene Stapinski „Those who know“ von Idra Novey: A Timely Dystopian Thriller With Sexual Assault and Political Corruption at Its Core

Für die New York Times hat Janet Maslin die fünf besten (Kriminal-)Romane des Jahres 2018 zusammengestellt, darunter unter anderem Bücher von Tana French und Tara Isabella Burton: ‘The Witch Elm,’ ‘Dopesick’ and More: Janet Maslin’s Favorite Books of 2018

Tana French: The Witch Elm, 2018„It’s a spellbinder“: In der Washington Post ist Maureen Corrigan angetan von „Kingdom of the Blind“ von Louise Penny: Louise Penny’s new novel shows once again why she’s a crowd favorite

Die zehn besten Thriller und Kriminalromane des Jahres – zusammengetragen von Maureen Corrigan in der Washington Post: Bücher von Sara Gran, Laura Lippman, Megan Abbott und weiteren: The 10 best thrillers and mysteries of 2018

Morbid, Weird, Disturbing and Curious Gifts for Crime Fans: Weihnachtsgeschenke für echte Krimileser*innen, vorgestellt von Tori Telfer bei CrimeReads: A Holiday Gift Guide for the True Crime Obsessed

Auch im Observer (online über den Guardian) gibt es eine Liste der besten Krimis von 2018, aufgestellt von Alison Flood, darunter Bücher von Belinda Bauer, Abir Mukherje, Jane Harper und anderen: The Observer Best books of 2018

Im Guardian stellt außerdem Barry Forshaw „The best recent thrillers“ vor: unter anderem von Karin Fossum, Dan Fesperman, Tami Hoag und und und.

Für den Guardian hat sich Claire Armistead mit Sara Paretsky und André Aciman unterhalten: Crime and passion with Sara Paretsky and André Aciman – books podcast

Maybe the most realistic policeman in Irish crime fiction: Für die Irish Times hat Declan Burke „In the Dark River“ von Conor Brady gelesen: In the Dark River review: A skeleton is found in Victorian Dublin’s Poddle

„It might actually be the worst novel of the decade“: Im Guardian fragt sich Sian Cain, wie ein Buch wie „Katerina“ von James Frey – der Autor erhielt letzte Woche dafür den „Bad Sex in Fiction“-Award 2018 – überhaupt verlegt werden konnte: There’s more to this bad fiction than bad sex – between the lines is privilege

Ausnahmsweise mal eine Ankündigung – und was für eine: Wie Alison Flood im Guardian berichtet, wird es im Herbst 2019 einen neuen Roman von John le Carré geben: „Agent Running in the Field“: John le Carré to tackle ‚division and rage‘ of 2018 in new novel

Das war’s für heute!

Viel Vergnügen mit den Links!

Herzlich,
Ihre
Kirsten Reimers

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