Liebe Krimifreundinnen und -freunde,
nach 13 Jahren meldet sich Thomas Harris mit einem neuen Thriller zurück – und die Rezensenten sind sich im deutsch- und englischsprachigen Raum ziemlich einig in ihrem Urteil. Aber nicht nur dieser Roman bewegt das Feuilleton (oder eben nicht), sondern auch viele weitere Romane – darum: herlich willkommen zu den wichtigsten Krimilinks der Woche:
Überraschend unspannend: Bei Spiegel Online hat Marcus Müntefering mit „Cari Mora“ von Thomas Harris gelangweilt: Was nach Hannibal Lecter kommt
Für die New York Times hat sich Alexandra Alter mit Thomas Harris über sein neues Buch „Cari Mora“ und mehr unterhalten: Hannibal Lecter’s Creator Cooks Up Something New (No Fava Beans or Chianti)
„The thriller falls victim to its own unintentional comedy“: Für die Washington Post hat Ron Charles „Cari Mora“, den neuen Roman von Thomas Harris, gelesen: Readers have waited 13 years for a new Thomas Harris novel. But ‘Cari Mora’ is no ‘Hannibal.’
„The shocking truth about this thriller is how dull it is“: Im Guardian ist Sarah Ditum genervt von „Cari Mora“ von Thomas Harris: Cari Mora by Thomas Harris review – Hannibal Lecter’s creator returns
„Ultimately forgettable“: Hinter der Bezahlschranke des Telegraph ist Jake Kerridge enttäuscht von „Cari Mora“ von Thomas Harris: Thomas Harris’s new novel Cari Mora is Lecter-free — and ultimately forgettable
In der Irish Times ist John Connolly frustriert von „Cari Mora“ von Thomas Harris: Cari Mora review: Thomas Harris’s frustrating, inconsequential collection
Schwere Philosophie leicht wie ein Unterhaltungsroman: Für Deutschlandfunk Kultur hat Thomas Wörtche „Wo die Toten wohnen“ von Harry Bingham besprochen: Verbrechen und Andacht
Alles auf null: Für den Deutschlandfunk hat sich Kirsten Reimers – also, hüstel, ich – mit dem Proto-Maigret „Maigret im Haus der Unruhe“ von Georges Simenon befasst.
Whodunit, Mystery-Thriller und Kleinstadt-Märchen: Für den Tagesspiegel hat Christian Schröder „Willnot“ von James Sallis besprochen: Aus dem Reich der Toten
Wie Dan Brown, nur viel intelligenter: Für die Frankfurter Allgemeine Zeitung hat Rose-Maria Gropp „Hochamt in Neapel“ von Stefan von der Lahr gelesen: Blutwunder tut gut
Krimiplot und gesellschaftliche Aktualität in spannungsvollem Verhältnis: Beim Titel-Kulturmagazin ist Dietmar Jacobsen angetan von „Die zweite Welt“ von Christine Lehmann: Frauenkampftag in Stuttgart
Für die Kulturnews hat Nils Heuner „Murder Swing“ von Andrew Cartmel besprochen.
Gelungene Mischung aus Krimi und historischem Roman: Für WDR 4 hat Cathrin Brackmann „Der Mann, der Sherlock Holmes tötete“ von Graham Moore gelesen.
Die Longlist des Crime Cologne Awards steht fest: 12 Titel hat die Jury ausgewählt, Ende August ist mit der Shortlist zu rechnen – und die Verleihung findet dann im September im Rahmen der Crime Cologne 2019 statt.
Für den Ripper Award ist zwar die Longlist noch unbekannt, aber die Hauptjury steht schon mal fest: Alex Beer (Österreich), Simone Buchholz (Deutschland), Anna Grue (Dänemark), Antonio Manzini (Italien), Anita Terpstra (Niederlande) Simon Beckett (Großbritannien) und Arne Dahl (Schweden). Die Verleihung des Preises findet während des Krimifests Mord am Hellweg im Herbst 2020 statt.
Der „Tatort“ im Kreuzgemangel
Unspektakulär auf spektakuläre Weise: Bei WDR 5 findet Ulrich Noller, der gestrige „Tatort“ „Anna und der Tod“ sei einer der besten und ungewöhnlichsten Stuttgarter „Tatorte“ gewesen: „Anne und der Tod“, Tatort aus Stuttgart
Sozialer Druck und gesellschaftliche Schieflagen: Bei Zeit Online findet Matthias Dell, der gestrige „Tatort“ sei eine hübsche Variation des Krimigenres und ist ziemlich angetan: Schnaps, Pralinen, Blutwurst
Über den deutschsprachigen Krimirand hinaus
In der Washington Post bespricht Jack the Ripper’s victims are famous in death, but what were their lives like?
„The Five. The Untold Lives of the Women Killed by Jack the Ripper“ von Hallie Rubenhold:„As much the story of a modern woman as a globe-hopping thriller“: Für die Washington Post hat A bored housewife jumps back into the spy game again in ‘The Paris Diversion’
„The Paris Diversion“ von Chris Pavone gelesen:„Crime fiction written by women often reflects parts of the female experience which remain taboo and are frequently neglected, both in other genres and by male writers“: In der National Post fragt Mel McGrath: Is reading crime fiction written by women a feminist act?
„I love everything big. (…) And I like large novels“: Für den Guardian hat Andrew Anthony James Ellroy interviewt: James Ellroy: ‘I’ve been canonised. And that’s a gas’
Für die Irish Times hat Declan Burke neue Thriller zusammengetragen: Romane von Dave Duggan, Oliver Harris, C. L. Taylor, J. M. Alvey und Peter Heller: Crime fiction round-up: Dave Duggan’s thriller begins on a football pitch
Für den Guardian hat Laura Wilson „The best recent crime and thrillers“ zusammengestellt: „Conviction“ von Denise Mina, „The Never Game“ von Jeffery Deaver, „The River“ von Peter Heller, „Crushed“ von Kate Hamer, „Little Darlings“ von Melanie Golding und „The Divinities“ von Parker Bilal.
„An almost Hitchcock-like air of paranoia, doubt, double identities, sexual frisson“: Für den Scotsman hat Stuart Kelly „Conviction“ von Denise Mina gelesen.
Weil die britsche Sunday Times in einer Liste 100 berühmter Krimi- und Spionageromane nur 28 Frauen aufführte, haben Ann Cleeves, Val McDermid und andere bekannte Krimiautoren 50 grandiose Kriminalromane von Frauen im Guardian zusammengestellt – ein Beitrag von Alison Flood: From Agatha Christie to Gillian Flynn: 50 great thrillers by women
Das war’s für heute!
Viel Vergnügen mit den Links!
Herzlich,
Ihre
Kirsten Reimers
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