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Presseschau vom 20. November 2017

Liebe Krimifreundinnen und -freunde,

November ist in der Regel der Monat der Krimi-Spezial-Ausgaben in vielen Zeitungen und der Start der Best-of-Listen. So auch diese Jahr: Die ZEIT war schon Anfang des Monats dran, nun folgen Der Freitag (ein paar wenige Beiträge gab es schon am letzten Montag) und die Süddeutsche Zeitung. Die Washington Post hat sich schon mal festgelegt, welche die zehn besten Krimis und Thriller des Jahres sind – aber lesen Sie selbst!

Andreas Pflüger: Niemals, Suhrkamp: Berlin 2017Krimi Spezial im Freitag! Mit diesen Beiträgen:
*Adrenalin, Feinmechanik und Expressionismus: Alf Mayer hat „Niemals“ von Andreas Pflüger gelesen, ein Buch, das dazu beiträgt, „die Mauern zwischen U und E weiter einzuebnen“: Genre is in the Haus
*Jana Volkmann porträtiert Leonhard F. Seidl: „Erstmal ist das gruslig“
*Deutscher Roman Noir: Marcus Müntefering hat Sven Heuchert interviewt: „Ein Achim steckt in uns allen“
*Ute Cohen ist ziemlich angetan von „Ein Job für Delpha“ von Lisa Sandlin: Reißende Haut
*Spiel mit dem Spionage-Genre: Eva Erdmann bespricht „Unsere Frau in Pjöngjang“ von Jean Echenoz: So gründlich, so glatt
*Auch sprachlich überzeugend: Marlen Hobrack ist ziemlich begeistert von „Der weiße Affe“ von Kerstin Ehmer: Babylon Berlin
*Thomas Wörtche würdigt den Polar Verlag für seine Verdienste um den Kriminalroman: Tödliches Zögern  Zum Glück kein Nachruf: Wie Polar-Verleger Wolfgang Franßen erklärt, hat sich ein Investor gefunden. Das Frühjahrsprogramm ist bereits in Planung!

Düsterer als alle seine Vorgänger: Jochen Vogt bespricht im Krimi Spezial des Freitags „Das Vermächtnis der Spione“ von John le Carré: Schluss mit lustig

Für die Stuttgarter Zeitung hat Thomas Klingenmaier den Roman von John le Carré gelesen: Lügen, Loyalitäten und Dreifachfinten

Kolportage als Labor: In der ZEIT rezensiert Ronald Düker „Unsere Frau in Pjöngjang“ von Jean Echenoz: Ein Schlager erobert die Welt

Wer das Agentenleben nicht nur aus zweiter Hand erleben möchte, kann übrigens ab 2019 in Berlin „Intelligence and Security Studies“ studieren: Die neue Schule der Spione

Im Standard bespricht Gudrun Harrer drei Bücher, die sich mit dem sogenannten Islamischen Staat befassen, darunter der Roman „Jenseits“ von Yassin Musharbash: „Islamischer Staat“: „Mein Bruder, du betest, wie du früher gesoffen hast“
Für Die Presse hat sich Duygu Özkan mit dem Thriller von Yassin Musharbash befasst: Thriller: „Weniger Theorie, echte Terroristen“

Ein Krimi Spezial gab es auch inLisa Sandlin: Ein Job für Delpha, Suhrkamp Verlag 2017 der Süddeutschen Zeitung – mit diesen Beiträgen:
*Ruhiger Roman um Hoffnung und Verzweiflung: Fritz Göttler bespricht „Ein Job für Delpha“ von Lisa Sandlin“: Sturmwolken am Horizont
*Thomas Steinfeld ist angetan von „Der Tourist“ von Massimo Carlotto: Die Ratten von Venedig
*Globaler Kapitalismus mit einem gewissen Novembergefühl: Christine Dössel hat „Der Tod in den stillen Winkeln des Lebens“ von Oliver Bottini gelesen: Ausverkauf Rumäniens
*Jens Bisky hat sich mit „Moabit“ von Volker Kutscher und Kat Menschik, sowie mit „Der weiße Affe“ von Kerstin Ehmer beschäftigt: Alles tanzt
*Beinharter Agententhriller: Nicolas Freund über „Niemals“ von Andreas Pflüger: Was aus Licht ist
*Klischeehaft: Meredith Haaf ist von „Helvetia 2.0″ von Urs Augstburger nicht überzeugt: Im Netz nichts Neues
*Lässt Chabrol grüßen? Christoph Schröder hat „Das Verschwinden der Adèle Bedeau“ von Graeme Macrae Burnet gelesen: Hängen geblieben
*Entschieden verhoben: Frauke Meyer-Gosau steht „Späte Vergeltung“ von Emmanuel Grand sehr skeptisch gegenüber: Risiken und Nebenwirkungen
*Britta Schönhütl ist angetan von „Beton Rouge“ von Simone Buchholz: Käfighaltung
*Hinter der Bezahlschranke erzählt Zoë Beck „Was einen guten Krimi ausmacht„.

Komplex, vielschichtig, großartig: Für satt.org hat Kirsten Reimers – ähem, hüstel, also ich – „Der Sympathisant“ von Viet Thant Nguyen besprochen: Niemand ist unschuldig

Magische Schauerreise durch die Geschichte des Rassismus in den USA: Für den Deutschlandfunk hat Dorian Steinhoff „White Tears“ von Hari Kunzru besprochen: Vom Blues durchs Jahrhundert gejagt

Das November-CrimeMag ist da – mit Beiträgen u. a. von Thomas Adcock, Sonja Hartl, Thomas Wörtche, Katja Bohnet, Simon Hauck, Alf Mayer, Werner Fuld, Andreas Pflüger und und und.

Psychologisch genau erzählt: Beim Deutschlandfunk mag Holger Heimann „Selbstjustiz“ von Tanguy Viel: Der Täter, das Opfer und das Meer

Jan Costin Wagner: Sakari lernt, durch Wände zu gehen, Galiani Verlag 2017Durch Kaskaden der Trauer: In der Literarischen Welt ist Elmar Krekeler angetan von „Sakari lernt, durch Wände zu gehen“ von Jan Costin Wagner: Neues von Jan Costin Wagner, dem Literatur-Schmerzensmann

Von Trauer und vom Weiterleben: Für die Frankfurter Rundschau bespricht Sylvia Staude „Sakari lernt, durch Wände zu gehen“: So lange sie nur wieder auftaucht

Überraschend aktuell: Im Tages-Anzeiger ist Hanspeter Eggenberger schwer überzeugt von „Zeit der Ernte“ von James Lee Burke: Eine Mischung aus Südstaatenroman und Politthriller

Für SWR 2 hat Frank Rumpel „Die Verschwörung von Shanghai“ von Xiao Bai besprochen.

Hoffentlich nur Fiktion: Nils Heuner hat für Kulturnews „Die Attentäterin“ von Daniel Silva gelesen.

Die Poetik-Dozentur der Uni Tübingen übernehmen dieses Jahr Friedrich Ani, Arne Dahl, Håkan Nesser und Wolfgang Schorlau: ‚Poetics of Crime‘ mit Friedrich Ani, Arne Dahl, Håkan Nesser und Wolfgang Schorlau
Beim Deutschlandfunk Kultur hat Andrea Gerk darüber mit Thomas Wörtche gesprochen: „Eine unglaublich ausdifferenzierte Literaturgattung“


Tatort im Überblick
*So viel Metaebene war selten: Bei Zeit Online ist Matthias Dell unzufrieden mit dem Münsteraner „Tatort“ „Gott ist auch nur ein Mensch“: Ach, egal, komm, Selfie
*Hauptsache, die Gags sitzen: Auch Carolin Gasteiger ist nicht vom letzten „Tator“-Münster überzeugt: War das Kunst? Nein, das kann weg
*Elmar Krekeler ist in der Welt durchaus milder: War das Mord oder kann das weg?
*Und was sagt Ulrich Noller (WDR 5) zum gestrigen „Tatort“? „Gott ist auch nur ein Mensch“, Tatort aus Münster


Für die New York Times hat James LasdunIvy Pochoda: Wonder Valley 2017 „Heather, the Totalty“ von Matthew Weiner gelesen: After ‘Mad Men,’ Matthew Weiner Turns to a Novel of Madmen

In der Los Angeles Review of Books bespricht Matthew Specktor „Heather, the Totalty“: A Preoccupation with Consciousness: Matthew Weiner’s “Heather, the Totality”

Marilyn Stasio stellt in der New York Times wieder neue Krimis und Thriller vor: Deadly Deeds, From Snowy Iceland to the 42nd Street Library

In der Los Angeles Times bespricht Michael Schaub „Wonder Valley“ von Ivy Pochoda: ‚Wonder Valley‘ is an L.A. thriller that refuses to let readers look away

Für die Globe and Mail hat Margaret Cannon „Let Darkness Bury the Dead“ von Maureen Jennings, „Montreal Noir“ von John McFetridge & Jacques Filippi sowie „Munich“ von Robert Harris gelesen.

In der Washington Post gibt es einen Überblick über die zehn besten Krimis und Thriller 2017: The 10 best thrillers and mysteries of 2017

Eine bislang unbekannte Story von Raymond Chandler wurde entdeckt. Diese handelt nicht von Philipp Marlowe, sondern vom US-amerikanischen Gesundheitssystem, schreibt Alison Flood im Guardian: Raymond Chandler attacks US healthcare in newly-discovered story

Das war’s für heute.

Viel Vergnügen mit den Links!

Herzlich,
Ihre
Kirsten Reimers

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