Liebe Krimifreundinnen und -freunde,
na, freuen Sie sich auch so, dass der KrimiDetektor wieder da ist? Endlich gibt es wieder frische Krimilinks – das hilft, um aus jeder Jahreszeit das Beste zu machen: nämlich ausreichend zu lesen. Darum auch kein langes Vorgeplänkel, sondern gleich mittenmang: voilà, die wichtigsten Krimilinks der Woche (und auch aus der Woche davor):
Die Krimibestenliste Juni ist natürlich schon da. Auf Platz 1: Johannes Groschupf: „Berlin Prepper“; Platz 2: Liza Cody: „Ballade einer vergessenen Toten“; Kate Atkinson: „Deckname Flamingo“; und auch die übrigen sieben Plätze sind mit richtig guten Titeln besetzt – aber sehen Sie selbst: Die zehn besten Krimis im Juni
Komplexe gesellschaftliche Entwicklungen kombiniert mit markanten Figuren und gelungenen Dialogen: Bei Deutschlandfunk Kultur ist Sonja Hartl beeindruckt von „Berlin Prepper“ von Johannes Groschupf: Ein harter Berlinroman
Parallelen zur Realität: In einer Glosse in der FAZ kommentiert Hannes Hintermeier die Ähnlichkeiten zwischen Festnahmen in der Prepper-Szene in Mecklenburg-Vorpommern und dem Roman „Berlin Prepper“ von Johannes Groschupf: Berlin Prepper
Genauer Blick für die bösen Ironien des Themas: Für Deutschlandfunk Kultur hat Thomas Wörtche „Ballade einer vergessenen Toten“ von Liza Cody besprochen: Komik und Tragik des Musikgeschäfts
Historischer Spionageroman mit Gender-Twist – und auch ein geschicktes Täuschungsmanöver: Für Deutschlandfunk Kultur hat Kolja Mensing „Deckname Flamingo“ von Kate Atkinson gelesen: Der Krieg an der Schreibmaschine
Halluzinatorischer Thriller: Bei Spiegel Online ist Marcus Müntefering angetan von „So schöne Lügen“ von Tara Isabella Burton: Glanz oder gar nicht
Beißende Krimifarce: Für den Deutschlandfunk hat sich Kirsten Reimers – also, hüstel, ich – mit „Rechtswalzer“ von Franzobel befasst und sich mit Else Laudan und Thomas Wörtche über politische Kriminalliteratur unterhalten: Der Krimi zum Strache-Skandal
Das neue CrimeMag ist erschienen. Darin unter anderem: Thomas Wörtches Nachruf auf Celil Oker: Er war ein Pionier der Kriminalliteratur; Alf Mayer porträtiert Quentin Mouron: Dandy, noir; zudem besprechen Thomas Wörtche und Alf Mayer in der neuen Rubrik „non fiction, kurz“ Sekundärliteratur zur Krimigenre (weitgefasst): Sachbücher, kurz und bündig; Iris Tscharf bespricht „River of Violence“ von Tess Sharpe: Wenn von Männern unterschätzte Frauen die Macht übernehmen
Ein kleines Wunder: In der Frankfurter Rundschau ist Sylvia Staude begeistert von „All die unbewohnten Zimmer“ von Friedrich Ani: Friedrich Ani: All die Untröstlichen in seinem neuen Krimi
Korruption, Drogenhandel, Mord: Im Tagesspiegel bespricht Steffen Richter „Die Verschwundenen“ von Antonio Ortuño: Im Kreis der Gewalt
Der lange Schatten der belgischen Kolonialzeit: Für den Tagesspiegel hat Kolja Mensing „Kongo Blues“ von Jonathan Robijn gelesen: Afrikanische Kindheiten
Für „Noller liest“ (Cosmo) hat Ulrich Noller „Kongo Blues“ von Jonathan Robijn, „Asphaltdschungel“ von Joseph Incardona sowie „Die kalten Sekunden“ von Remigiusz Mróz gelesen: Aktuelle Kriminalliteratur aus Belgien, Frankreich, Polen
Raffiniert aufgebaute Geschichte: Im Tages-Anzeiger ist Hanspeter Eggenberger beeindruckt von „Schuldig“ von Kanae Minato: War es ein Unfall?
Ermittlungen in der internationalen Terrorszene: Für Literaturkritik.de hat Dietmar Jacobsen „Sleeper“ von Mike Nicol gelesen: Auch an Land schlagen die Wellen gelegentlich hoch
„Was ist das Gegenteil des Bösen?“ Für den „Standard“ hat Sacha Verna sich mit Rachel Kushner über deren neuen Roman „Ich bin ein Schicksal“ unterhalten: Rachel Kushner: „Niemand ist unschuldig“
Der wohl beste L.A.-Roman der letzten 25 Jahre: Bei Spiegel Online ist Peter Henning begeistert von „Wonder Valley“ von Ivy Pochoda: Willkommen in der Hölle von L.A.
Wofür stand „Derrick“? Was repräsentierte Hauptdarsteller Horst Tappert? Diesen Fragen geht Rafael Jové in seinem Dokumentarfilm über die Serie nach (NDR): Die heile Welt des Verbrechens: Stephan Derrick und die BRD
Vom 27. bis zum 29. September kommen in Köln im Rahmen von „KrimisMachen4“ berufliche Akteure im definitorisch weit verstandenen Raum des „Krimis“ zusammen: Menschen aus Presse und Verlagen, Literaturagenturen, Buchhandlungen, Film und Fernsehen; Schriftstellerinnen und Autoren, KritikerInnen und Übersetzende. Noch gibt „Early Bird“-Tickets! Informationen und Programm: KrimisMachen4
Der „Tatort“ im Kreuzgemangel
Mischung aus Thriller und Ermittlerkrimi: Bei WDR 5 ist Ulrich Noller überzeugt vom gestrigen „Tatort“, dem vorletzten aus Luzern: „Ausgezählt“, Tatort aus Luzern
Bemerkenswerter Entführungsfall: Bei Zeit Online mag Matthias Dell den gestrigen „Tatort“ „Ausgezählt“ im Großen und Ganzen, ist aber genervt von der Nachsynchronisation: Es gibt keine Geduld
Über den deutschsprachigen Krimirand hinaus
„If I don’t care about it, I can’t write about it“: Für CrimeReads hat sich mit Sara Paretsky unterhalten: Sara Paretsky Writes What’s On Her Mind
„When I started reading Vanessa Friedman’s thriller roundup (June 2), I wanted to fly to New York and stand screaming outside your building“: Sara Paretsky hat der New York Times einen Brief geschrieben und darin ein paar Dinge über Krimischriftstellerinnen geradegerückt (dabei bezieht sie sich auf diesen Beitrag in der New York Times): Have Women Writers Really Been Boxed Out of the Thriller World?
„Has being a woman changed how to write about violence and crime?“ Bei CrimeReads haben sich Rene Denfeld und Gilly Macmillan über die Veränderungen der Frauenrollen in Kriminalromanen und mehr unterhalten: A Discussion on Women in Crime Fiction
Satire meets socio-political commentary: In der Sunday Times ist Michael Sears angetan von „The Wall“ (dt. „Die Mauer“) von Max Annas: And our sunshine noir author for June is … Max Annas!
Für die New York Times hat Marylin Stasio „This Storm“ von James Ellroy, „The Sentence is Death“ von Anthony Horowitz, „Murder in Bel-Air“ von Cara Black sowie „The Body in the Castle Well“ von Martin Walker gelesen: James Ellroy Is Back, and His Los Angeles Is Darker Than Ever
Im Guardian bespricht Anthony Cummins „This Storm“ von James Ellroy: This Storm by James Ellroy review – Nazis, orgies and Orson Welles
Für den Observer (online über den Guardian) hat sich Adrian McKinty mit „This Storm“ von James Ellroy befasst: This Storm by James Ellroy review – a second prequel to the LA Quartet
„A pale imitation of Harris’s most famous creation“: Im Guardian ist Stephanie Merritt nicht so angetan von „Cari Mora“ von Thomas Harris: Cari Mora by Thomas Harris review – Hannibal lite
„A dark, sharp tale of exploitation“: Für den Guardian hat Stephanie Merrit „Big Sky“ von Kate Atkinson gelesen: Big Sky by Kate Atkinson review – Jackson Brodie’s back
Und Lisa Allardice hat Kate Atkinson interviewt (ebenfalls im Guardian): Kate Atkinson: ‘I live to entertain. I don’t live to teach or preach or to be political’
Im Independent ist Holly Williams recht angetan von „Big Sky“ von Kate Atkinson: Big Sky by Kate Atkinson review: The return of Jackson Brodie is an exuberant, entertaining read
Für den Guardian hat Laura Wilson „The best recent crime and thrillers“ zusammengetragen – Romane von Louise Candlish, Felicity McLean, Alex North, Trisha Sakhlecha, Mick Herron und Andrew Martin.
„The le Carré of his generation“: Für die Irish Times hat sich Martin Doyle mit Mick Herron unterhalten: ‘I sometimes feel like I’m the only spy writer who never worked for the Secret Service’
Für die Irish Times hat Declan Hughes aktuelle Krimis und Thriller zusammengestellt – Bücher von Andrew Martin, Mick Herron, Alex North, Caz Frear und Guillaume Musso: Crime fiction round up: Andrew Martin’s latest is the sort of book you don’t want to end
Im Scotsman bespricht Louise Fairbairn „All That’s Dead“ von Stuart MacBride: Book review: All That’s Dead, by Stuart MacBride
„Writer of crime fiction and respected reviewer of the genre“: Im Guardian erschien Mike Ripleys Nachruf auf Anthony Price: Anthony Price obituary
Das war’s für heute! Viel Vergnügen mit den Links!
Herzlich,
Ihre
Kirsten Reimers
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